04.02.2023 - 23.02.2023
Von La Paz in Baja California nahmen wir die TMC LKW Fähre vom Terminal Pichilingue nach Mazatlan aufs Festland von Mexico. Abends um sieben Uhr ging es dann los eingeklemmt wie Ölsardinien, standen wir zwischen den Lastwagen. Zuerst gab es in der Gemeinschaftskabine ein gar nicht mal so schlechtes Essen mit Reis, Bohnen und Gulasch. Danach ging es für uns schnell ins Bett, da der Wellengang doch hoch war und wir ziemlich durchgeschaukelt wurden. Wir schliefen dank den eingenommenen Reisekrankheitstabletten einfach mal 12h von den 18h durch. Am Festland angekommen wurde uns schnell klar, warum alle von Baja als Light Mexico Version gesprochen haben. Es war noch lauter, bunter und wuseliger als wir es kannten.
Weiter ging es entlang der Küste zu einem Spot am Strand unter Palmen. Wie fuhren durch ein unglaublich grünes, dschungelartiges Mexico. Wir können es gar nicht glauben, hier sind wir mitten in Mexico mit unserem Van Ferdinand. Wir geniessen die wunderschönen Sonnenuntergänge und die langen Strandspaziergänge, nicht zu vergessen die Abkühlung im Meer. Nach ein paar Tagen am Strand zieht es uns weiter ins Landesinnere. Neben zahlreichen schönen Eindrücken haben wir leider auch unzählige Sandfliegen Stiche abbekommen, Amir hat es besonders schlimm getroffen.
Tequila ist unser nächster Stopp. Auf dem Weg gibt es mal wieder einen Wasser-Auffüll-Stopp und wir gönnen uns eine Nacht im AirBnB. Damit die verstochenen Körperteile auch mal wieder eine Dusche abbekommen. Das kleine Städtchen ist gar nicht mal so touristisch sondern hat für uns sehr viel Charme. Wir spazieren gemütlich durch das Dorf und lassen uns durch die bunten Strassen treiben. Wir finden sogar ein richtig cooles Kaffee mit super leckerem Frühstück. Auf dem Hauptplatz spricht uns ein kleines Mädchen an, sie könnte von uns in vier verschiedenen Versionen Fotos machen. Wir wissen nicht freiwillig sie hier "arbeitet" doch Geld für Fotos wollen wir ihr nicht geben. Dafür tauschen wir uns lange mit Deutsch - Spanischen Wörtern aus - was heisst das - was heisst dies. Sie ist richtig gut in der Aussprache und wir haben alle Spass an diesem Spiel. Sie will uns dann noch ihre Stadt zeigen und läuft mit uns durch ein paar Strassen. Es hat Spass gemacht, die Dinge aus Kinderaugen zu betrachten.
Weiter geht es für uns zu der Destillerie Puntual, wir bekommen bei José eine private Agave-Destillerie Führung, sowie einen Schlafplatz. Der Rohstoff für Tequila darf ausschließlich aus der blauen Weber-Agave hergestellt werden. José erntet die Agave ca. nach 9 Jahren. Für die Herstellung wird nur das innere der Agave, sozusagen das Herz oder auch Piña genannt. Auf seinen Feldern helfen Pferde und Kühe das Gras und Unkraut zu kürzen. Wir verbringen 4 Stunden mit Jose auf seinen Feldern und probieren uns durch seinen biologischen Tequila. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Getränk tatsächlich mal schmeckt, besonders lecker ist der Cantarito Cocktail. Frischer Grapefruitsaft und Limette gemischt mit Zitronen Soda und einen grossen Shot Tequila. Der Rand wird klassisch mit Salz und Chili verziert. Er war so lecker, wir haben tatsächlich vergessen ein Foto zu machen. :)
Weiter geht es in die nächste Stadt Guadalajara und Tlaquepaque. Die Fahrten sind oft sehr lange, da wir nicht die doch sehr teuren Maut-Autobahnen nehmen, sondern gemütlich Überland fahren. Da dauern 250km schnell mal 4-5 Stunden. In Tlaquepaque finden wir einen sicheren Schlafplatz auf einem Parkplatz und erkunden für 2 Tage die Stadt - dies beinhaltet natürlich sehr viel ausprobieren der mexikanischen Küche. Guadalajara ist die zweitgrösste Stadt in Mexico und hat alles zu bieten. Von sehr tradtionellen riesigen Märkten bis über coole hipster Viertel mit tollen Cafés und Bars - die es auch so in Zürich geben könnte. Wir geniessen die Kontraste und probieren uns von Street Food über moderne Mexikan Küche durch.
Aber nach ein paar Tagen Stadt brauchen wir auch wieder unsere Natur. Zum Glück gibt es in der Nähe ein Gebiet zum Mountainbiken. Schnell wird uns klar, dass es in Mexico nicht so einfach wird hier zu biken, da sehr viel Privatland ist. Nach einigen Telefonaten und Diskussionen schaffen wir es an der Schrankenbarriere vorbei und können auf einer Ranch in den Bergen übernachten. Wie sich rausstellt, lebt Pancho hier mit seiner Familie und passt auf das Ferien-Anwesen seines Patrons auf. Sie lebe in einfach Verhältnisse neben dem grossen Gebäude. Wie immer in Mexiko werden wir mit so viel Gastfreundschaft empfangen. Von hier können wir perfekt die nächsten 3 Tage die Trails erkunden. An die Kokosnuss Stopps zwischen den Trails könnten wir uns sehr gewöhnen.
Unser nächstes Ziel führt uns nach Guanajuato eine ehemalige Minenstadt, die bekannt ist für ihre bunten Häuser und ihren besonderen Flair. Und ja auch wir haben uns in die Stadt verliebt und sind unerwartet eine Woche geblieben - auf jeden Fall eine Empfehlung. Für all unsere Restaurant, Bike und allerlei Empfehlungen schaut gerne bei unsere google maps Karte unter "Trails" nach. Wir fanden einen Parkmöglichkeit bei einem kleinen Hotel und durften sogar den Pool und den Garten mitbenutzen. Mit Blick auf Guanajuato lässt es sich gut arbeiten und am Abend mit dem Bus in die Stadt fahren. Wir konnten unsere Freunde Stefan und Kathrin auch von der Stadt überzeugen und so sind sie auch noch viel länger geblieben. Gemeinsam haben wir uns durch die Kulinarik der Stadt durchgegessen. Und unsere Synchronschwimmer Karriere vorangetrieben. Ein weiteres Highlight war definitiv der Besuch bei Lucy, die uns ein veganes 3-gängiges Menü vor unseren Augen gezaubert hat. Ihre Persönlichkeit und ihr Küche ist ein Highlight und so vergingen schnell mal 3h. Wir durften auch miterleben, wie die Mexikaner am Valentinstag schier am durchdrehen sind. Überall werden Herz-Luftballons, Blumen und Stofftiere verkauft. Jeder Mexikaner läuft mit Blumensträussen für seine Liebste rum. Es hat so Spass gemacht diesen Trubel mit zu erleben.